Allgemeine Informationen

Zur Steigerung der Patientensicherheit hält das Patient Blood Management Konzept verschiedenste Maßnahmen bereit. Um interessierte Krankenhäuser bei der Einführung zu unterstützen, wurden am Universitätsklinikum Frankfurt, an dem auch das PBM Network Coordination Centre sowie die Netzwerkleitung ihren Sitz haben, 2014 das Deutsche PBM Netzwerk, 2016 das Europäische PBM Netzwerk und 2017 das Weltweite PBM Netzwerk gegründet. Die Zusammenarbeit zwischen dem PBM Network Coordination Centre und Mitgliedern der PBM Netzwerke wird durch einen Rahmenvertrag geregelt, der an lokale Bedürfnisse angepasst werden kann.

Die Mitgliedschaft im Netzwerk ist vollständig kostenfrei!

Ziel der Patient Blood Management Netzwerke

Unterstützung interessierter Kliniken

Ziel der Netzwerke ist es, interessierten Kliniken in der initialen Phase, aber auch während des laufenden Projektes, als Ansprechpartner zur Seite zu stehen. Kommen beispielsweise Fragen zu bestimmten Maßnahmen oder Therapieansätzen auf, steht das PBM Network Coordination Centre gerne zur Verfügung. Um den Aufwand der Implementierung für interessierte Kliniken möglichst gering zu halten, stellt das PBM Network Coordination Centre zusätzlich Schulungsmaterialien (PowerPoint Präsentation) und Marketingunterlagen (Poster, Flyer, Schlüsselbänder, Kugelschreiber, Buttons, USB-Sticks, Tassen, T-Shirts, etc.) kostenfrei zur Verfügung.

Zertifizierung

Mitglieder der PBM Netzwerke können ihre Bemühungen bei der Umsetzung zertifizieren lassen. Die Berechnung des semiquantitativen PBM-Levels (z.B. Bronze, Silber, Gold) erfolgt anhand eines Audits (aktuell noch Selbstbewertung – PBMCert2.0_Selbstevaluation), der Quantität und Qualität umgesetzten Maßnahmen berücksichtigt. Der dynamische und kontinuierliche Fortschritt der Implementierung kann jederzeit wiederholt  werden. Da PBM in der Öffentlichkeit immer stärker wahrgenommen wird, könnte eine erfolgreiche Zertifizierung zukünftig ebenso ein wertvolles Marketinginstrument darstellen.

 Qualitätssicherung & wissenschaftliche Begleitanalyse

Der Effekt der Implementierung von Patient Blood Management in den einzelnen Netzwerk-Krankenhäusern kann anhand klinischer Routinedaten verfolgt werden. Neben den Verbrauchsdaten allogener Blutprodukte (Erythrozytenkonzentrate, gefrorenes Frischplasma, Thrombozytenkonzentrate) sowie Gerinnungsfaktoren (Fibrinogen, PPSB) können anhand der Routinedokumentation auch typische Komplikationen während des Krankenhausaufenthaltes (Sterblichkeit, Myokardinfarkt, Schlaganfall, akutes Nierenversagen, Sepsis, Pneumonie), Länge des Krankenhausaufenthaltes sowie prä- und postoperative Hämoglobinwerte ausgewertet werden. Die klinischen Routinedaten werden ausschließlich von stationären Patienten (≥ 18 Jahre) mit mindestens einem operativen Eingriff erfasst, aus dem jeweiligen Klinikinformationssystemen der teilnehmen Kliniken (z.B. Agfa ORBIS, SAP) in standardisierter Form exportiert und dem PBM Network Coordination Centre in Frankfurt per verschlüsseltem und gesichertem Transfer übermittelt. Während des Transfers werden keinerlei Daten zu Entschlüsselung an das PBM Network Coordination Centre übermittelt, sodass die Daten dort nur in vollständig anonymisierter Form vorliegen. Insofern muss keine individuelle Patienteneinwilligung eingeholt werden. Die vierteljährlich übermittelten Daten werden nach einer Prüfung auf mögliche Fehler in eine passwortschützte Datenbank importiert. Die deskriptiven Analyseergebnisse werden den einzelnen Krankenhäusern wieder zur Verfügung gestellt und können beispielsweise im Rahmen eines internen Qualitätsmanagements Anwendung finden. Zusätzlich zu dieser individuellen Analyse werden alle bereitgestellten Daten mittels statistisch adäquater Methoden zusammengefasst und im Gesamten später evaluiert und gemeinsam mit den Netzwerk-Krankenhäusern publiziert.

Die Erhebung von Patientendaten sowie der Ablauf der Analysen wurde von der Ethik-Kommission des Universitätsklinikums Frankfurt genehmigt. Für teilnehmende Kliniken bedeutet dies, dass nur ein Zweitvotum nötig ist, welches durch ein formloses Anschreiben mit der Bitte um Anschluss an das Primärvotum erwirkt werden kann. Die dafür benötigten Unterlagen stellt das PBM Network Coordination Centre zu Verfügung.

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